Da IST was!

Da IST was!

Kunstobjekte im öffentlichen Raum werden oft ortsspezifisch kreiert: für ein Verwal-tungsgebäude, eine Bildungsinstitution, einen Park – und manchmal sogar für Orte, an denen man schlichtweg keine Kunst erwartet.

Die Kläranlage ARA befindet sich am Rand von Wülflingen, neben der Töss. Ein Frühlingsspaziergang oder eine herbstliche Velotour locken die Winterthurer*innen ab und an in diese Richtung. Von 1986 bis 1993 wurde die rein technische Kläranlage von der Stadt Winterthur umgebaut und die umliegende Zone naturnah gestaltet. Seit 1998 ist die Anlage ein zertifizierter Naturpark: Mindestens 30 Prozent des Umschwungs wurden mit einheimischen Pflanzen begrünt und das Gelände bietet einheimischen Kleintieren Unterschlupf.

Nebst der Technik und der Natur erhält zudem auch die Bildende Kunst einen Platz: Die Anlage beheimatet seit 1993 eine Brunnenskulptur des Winterthurer Künstlers Theo Spinnler (*1947), deren Besichtigung nur nach Terminvereinbarung möglich ist, sowie eine riesige Stahlskulptur von Gillian White, die vom Tössuferweg aus über die Aussichtsplattform jederzeit betrachtet werden kann. Bestehend aus einem Tor und dreizehn Pfeilern, die in einem Bogen angeordnet sind, zeigt Whites Plastik «Ist» ein harmonisches Zusammenspiel von Bewegung und Balance auf. Die aus England stammende Künstlerin studierte in Paris, wo sie auch ihren späteren Ehemann, den Schweizer Bildhauer Albert Siegenthaler (1938–1984), kennenlernte. 1966 siedelte das Paar in die Schweiz um, wo es sich in Leibstadt als Teil ihres Wohnhauses ein Atelier errichtete, in dem das Erschaffen von grossen Werken möglich war. Um die 30 Grossplastiken – bestehend aus Cortenstahl, einer Legierung mit Kupfer, Phosphor und Silizium, die nur an der Oberfläche rostet – hat White bis heute für Aussenräume geschaffen. Inspiriert von der Umgebung, übersetzt sie deren Elemente in künstliche Formen; Natur und Kunst vermengen sich. Eine Plastik, die ähnliche Züge wie das Winterthurer Exemplar aufweist, erblickt man übrigens auf der Autobahn von Zürich nach Basel: Zwischen zwei Tunnels begegnet die*der eilige Reisende 28 Stelen, formiert zu vier Gruppen, die mit ihrer rostroten Farbe einen raffinierten Kontrast zum Grün der Wiese und der grauen Verkehrstrasse bilden.

Zur Autorin: Franca Bernhart hat Kunstgeschichte studiert. Sie arbeitet am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft und ist Co-Präsidentin der oxyd – Kunsträume.

Bild: Jonas Reolon ist freischaffender Kameramann und Fotograf.

Verbindung zwischen Himmel und Erde
Verbindung zwischen Himmel und Erde
Artothek

Wer schon einmal durch den Friedhof Rosenberg geschlendert ist, hat sich mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwann auf einem Areal wiedergefunden, das den Namen Urnenhain II trägt.

Lebendiges Zimmer
Lebendiges Zimmer
Artothek

Das Zimmer von Monsieur Rouge befindet im Erweiterungsbau der Maurerschule. Für Unwissende ist es eine Herausforderung, das Kunstwerk zu finden.

Stahlplatten des Trostes
Stahlplatten des Trostes
Artothek

Der Vorplatz des Krematoriums auf dem Friedhof Rosenberg präsentiert sich mit imposanten Betonbalken und Stahlplatten. Davon sind jeweils vier Stück oben und unten an der Krematoriumswand angebracht.

Eine Bronzeskulptur passend zur Schule
Eine Bronzeskulptur passend zur Schule
Artothek

Die Bronzeskulptur des Künstlers Emilio Stanzani befindet sich beim Treppenaufgang zum Schulhauseingang Rychenberg. Erst wenn man die Stufen emporsteigt, wird das Werk allmählich auf der linken Seite…

Eine tierische Bank
Eine tierische Bank
Artothek

In diesem Artikel geht es um die wohl bekannteste Sitzgelegenheit in Winterthur. Ich präsentiere: Die Wauwau-Bank von Erwin Schatzmann. Sie lädt nicht nur zum Sitzen ein, sondern auch zum Staunen.