Nichts läutet für mich den Herbst besser ein als ein langer Spaziergang durch Wälder, die sich in ein Farbenmeer verwandeln. Es erinnert mich an jene Kindheitstage, an denen ich mit meinem Grossvater in Polen Pilze sammeln ging.
Auch in Winterthur lassen sich viele dieser essbaren Schätze finden. Schon klar, ein*e Sammler*in verrät ihre bewährten Fundstellen nicht und deshalb werde auch ich über meine Lieblingsplätze schweigen. Dennoch möchte ich dich ermutigen, diesen Herbst zum Spaziergang einen Korb mitzunehmen und die Augen offen zu halten. Kleiner Tipp: Ist die Luft warm und der Boden noch feucht, lassen sich die besten Stücke finden. Falls du unsicher bist, ob deine Sammlung essbar ist, geh sie bei der Pilzkontrollstelle an der Hochwachtstrasse 23 überprüfen lassen.
In Erinnerung an meine Wurzeln habe ich ein Rezept für eine Waldpilzpastete polnischer Art entwickelt. Gegessen wird diese, indem man sie auf mit Essiggurken und frischen Tomaten belegte Brotscheiben verteilt, mit Mayotupfern und frischer Kresse garniert.
Zuerst in einem Topf die Zwiebeln in Olivenöl glasig dünsten, wenige Minuten später die Karotten hinzugefügen und ebenfalls dünsten. Linsen rein und mit 350 Milliliter Bouillon auffüllen. Ca. 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis keine Flüssigkeit mehr übrig ist. Die Linsen in ein Sieb geben, abtropfen und abkühlen lassen. Währenddessen die Pilze erst ohne Öl ein paar Minuten in einer heissen Pfanne schwitzen lassen, dann 1 Esslöffel Butter hinzufügen und goldbraun braten. Zum Schluss den Chnobli zu den Pilzen geben, etwas pfeffern und salzen und mit Agavensaft und Sojasauce ablöschen. Pilze abkühlen lassen. Linsen und Pilze in einer Schüssel mit der Würzmischung aus je einem Teelöffel Curry, Süsspaprika, Knoblauch- und Zwiebelpulver sowie Ingwer vermengen und gleichmässig pürieren. Abschmecken und allenfalls nachsalzen. Zum Schluss 1 bis 2 Eier unterrühren. Die Masse in eine längliche, gut eingeölte oder mit Backpapier ausgelegte Backform abfüllen und bei 180 Grad ca. 75 Minuten backen. Wichtig: Die Pastete muss erst ganz auskühlen, bevor sie schnittbereit ist.
Rezept: Pasztet Grzybowy – eine Waldpilzpastete polnischer Art
500 g Waldpilze, in Scheiben geschnitten
200 g rote Linsen, vorgespült
350 ml Boullion
3 Chnoblizehen, gehackt
2 grosse Zwiebeln, gehackt
eine Karotte, gehackt
1-2 Eier/ veganer Eiersatz zum Binden der Masse
1 EL Agavensaft oder Honig
1 EL Sojasauce
Olivenöl
1 EL Butter