Wer gerne in Winterthur spazieren geht, sei es beim Büelpark oder durch den wunderschönen Wald auf dem Eschenberg, stösst im Frühling unweigerlich auf einen scharfen, leicht schwefelartigen Geruch, der an Knoblauch erinnert. Das würzige Aroma stammt von einem Wildkraut, das mit Knoblauch und Zwiebeln verwandt ist – dem Bärlauch. Dieser wächst gerne an schattigen Hängen im Wald, ist jedoch auch z. B. an der Töss vorzufinden. Neben dem Duft lockt er auch mit seiner intensiven grünen Farbe, die jedem Teller eine markante Frühlingsnote verleiht. Reich an Vitamin C, Calcium und Kalium ist Bärlauch nicht nur köstlich, sondern auch sehr gesund. Beim Pflücken ist Vorsicht geboten, um eine Verwechslung mit den giftigen Herbstzeitlosen und Maiglöckchen zu vermeiden. Ein klares Erkennungsmerkmal neben dem Geruch bieten die Blätter, die einzeln – pro Stiel ein Blatt – aus dem Boden wachsen und auf der Rückseite matt sind. Um eine Verwechslung mit den giftigen Herbstzeitlosen zu vermeiden lohnt sich für unerfahrene Sammler eine schnelle Google-Suche ;). Gut gewaschen kann Bärlauch sehr vielfältig verarbeitet und eingesetzt werden, zum Beispiel in Pesto, Dips, Olivenöl oder gesalzener Butter, als Zusatz zum frischen Frühlingssalat oder fein gehackt im Gnocchi- und Brotteig. Mit folgenden Zutaten könnt ihr schnell ein cremiges Bärlauchsüppchen für 2 Personen zaubern: Eine mittelgrosse Zwiebel, zwei Chnoblizehen, 50 g Wirz und ein kleiner Lauch werden grob gehackt und in Olivenöl ca. 5 Minuten angedünstet. Dann werden 2 Handvoll ganzer Bärlauchblätter ohne Stiel hinzugefügt und kurz darauf mit einem Schluck Weisswein abgelöscht. Dadurch gewinnt das Gericht seine leichte Säure und Süsse. Aufgefüllt mit einem halben Liter Bouillon lässt man das ganze etwa 20 Minuten auf niedriger Hitze simmern. Anschliessend wird die Suppe püriert und mit 1 dl Halbrahm verfeinert. Um das Süppchen besonders cremig zu machen, kann es durch ein Sieb passiert werden. Nach erneutem Aufwärmen empfehle ich eine Garnitur aus Schlagrahm und Bärlauchchips. Für diese wird Olivenöl in der Pfanne erhitzt und die gut abgetrockneten Blätter werden samt Stiel je 15 bis 20 Sekunden pro Seite frittiert. Noch weich legt man sie auf ein Küchenpapier und bestreut sie mit Salzflocken. Nach dem Abkühlen sind die Chips knusprig und im Licht wunderschön glasig-durchsichtig. Eine echte Geschmacksbombe!
Rezept:
Bärlauchsuppe
15 g Butter/Olivenöl
eine mittelgrosse Zwiebel
2 Chnoblizehe
100 g Wirz
100 g Lauch
2 Handvoll Bärlauchblätter (ohne Stiel)
0,5 dl Weisswein
5 dl Boullion
1 dl Halbrahm
knusprige Bärlauch Chips
Olivenöl zum frittieren
5-10 kleine Bärlauchblätter samt Stiel
Meersalz
für 2 Personen
