Variationen über das Auge

Variationen über das Auge

DAS AUGE sieht dich.

17. August …

 

DAS AUGE, vielleicht hast du es noch nicht bemerkt – aber DAS AUGE dich. Es sieht dich, wenn du durch die Altstadt läufst, durch die Schaufenster hindurch, beim Bahnhof, von den Plakaten herab, vor den Museen, auf Social-Media-Kanälen, wenn du das Coucou liest. Besonders, wenn du das Coucou liest. Seine Seiten durchblätterst, seine Internetartikel überfliegst. Wie jetzt. Wie genau jetzt. In diesem. AUGEN. BLICK.

 

DAS AUGE ist da. Es sieht alles. Es sieht dich. Es schaut dich an und es durchschaut dich. DAS AUGE prangt auf den Plakaten, verfolgt deine Mausbewegungen auf der MFW-Internetseite, es lauert dir auf, auf dem Festivalgelände. Es fotografiert, registriert, dokumentiert dich: Du entkommst DEM AUGE nicht. Durch all die Kameras und Drohnen blickt es und hält dein Lachen, deine Freude, deinen Taumel, dein Schwanken, deine Trunkenheit fest – ganz fest … ganz ganz fest. Es archiviert dich im schlimmsten Ort der Welt, dem Internet. Vergisst dich nie mehr. Lässt dich nicht schlafen, hält dich wach, bringt deinen Biorhythmus durcheinander. Entzieht dir Serotonin, Dopamin, Oxytocin. Es wird dich aussAUGEN. In seinem Mondschein verwandelst du dich eineinhalb Wochen lang in eine*n Musikoman*in. Es lässt dich dursten. «DURST»? Es lässt dich hungern. «HUNGER»? Es kontrolliert dich. Und in seinem blinzelnden Strobo verlierst du die Kontrolle. Du sollst feiern! AUGEN. BLICK. LICHT. Denn es ist ein Stadtfest!

 

Hörst du es nicht?

 

Lausche!

 

DAS AUGE kommuniziert mit dir: «ICH WILL, dass du deinen Regenschirm zuhause lässt. ICH WILL, dass du deine Wasserflaschen zuhause lässt. Denn du sollst die Bands nicht bewerfen, wie schlecht sie auch sein mögen! Sende mir deine Liebe per Twint. ICH WILL, dass du den Rucksack lieber daheimlässt. Jeder hat sein Päckchen, aber in deines will ich nicht schauen. ICH WILL viel Amore, aber keine Amateure, lass deine Spiegelreflex daheim! ICH WILL, dass du beim Eintritt ein KONTROLLARMBAND trägst. Sende mir deine Liebe per Twint. ICH WILL, dass in Fällen höherer Gewalt, zum Beispiel … ein willkürliches Beispiel … Epidemien und Pandemie, du Anspruch auf Rückerstattung auf Kosten der Eintrittskarte hast, ich mir aber ausdrücklich das Recht vorbehalte, einen Betrag in der Höhe von 5 Franken pro Eintrittskarte als Unkostenbeitrag zu behalten. Wenn du also zufälligerweise 1500 Tickets gekauft haben solltest, schuldest du mir 7500 Franken. Sende mir deine Liebe per Twint. ICH WILL, dass du dich für meinen Newsletter registriert, wobei ich nichts weiter als deine Emailadresse benötige – nichts weiter … ausser deiner _ _ _ _ _. Sende mir deine Liebe per Twint. ICH treffe angemessene Sicherheitsmassnahmen technischer Natur und organisatorischer Natur. Gewisse Restrisiken sind unvermeidbar. Sende mir deine Liebe per Twint.»

 

Was immer du denkst, DAS AUGE denkt mit. Es denkt für dich … Offenbar, man mag auch sagen AUGENscheinlich, ist dieser Text bloss ein Gaukelspiel.

 

Sende uns deine Liebe per Twint.

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