Es lässt sich also vermuten, dass es sich bei Höhenfeuer nicht um eine seichte Komödie mit Happy End handelt, sondern um eine Familientragödie mit Tiefgang, die hängenbleibt.
Zusammen mit den wenigen Tieren lebt die Familie in ihrer eigenen kleinen Welt, wo die Sturheit des Vaters die dominierende Kraft ist. Er zeigt viel eher die Bereitschaft, den Bub zu verletzen, als ihm einen sicheren Hafen zu bieten und ihn in professionelle Fürsorge zu geben. Und auch Belli werden in ihrer Berufswahl Steine in den Weg gelegt. Die familiären Spannungen wachsen unaufhaltsam, bis sie einem überlaufenden Fass gleichen. Belli übernimmt die Rolle der Lehrerin für Bub und ihr Geschwisterband wird immer enger, bis ein entscheidender Augenblick naht, der alles zum Eskalieren bringt.
Murer gelingt es meisterhaft, die scheinbar offene und weitläufige Bergwelt in eine beklemmende Enge zu verwandeln, in der der kleine Stall, das winzige Wohnhaus und das steile Gelände die Familie einschränken und ein klaustrophobisches Gefühl erzeugen. Erst wenn in der Ferne ein Berggipfel auftaucht, erleben die Figuren und auch das Publikum das lang ersehnte Gefühl von Freiheit.
«Höhenfeuer» kann in der Winterthurer Stadtbibliothek unter der Signatur CH-FILM HOEHEN # DVD_4449 ausgeliehen werden.
Aaron Jung schaut gerne Filme und isst dabei am liebsten Paprikachips oder saure Glühwürmchen.