Auf ihrem Weg halten sie in billigen Convenience Stores und stylischen Motels an. In den Convenience Stores erleben sie unaufhörliche Gewalt, wobei reichlich Blut fliesst. In den Motels können sich die drei Freund*innen davon erholen und sexuell austoben. Dabei verleiht eine gute Portion Trash dieser gewaltvollen Geschichte eine kontrastierende Leichtigkeit. Die beachtenswerte Ästhetik des Films ist von abstrakten und surrealen Aufnahmen geprägt, die gut zur dystopischen Darstellung der USA passt.
„Ein heterosexueller Film von Gregg Araki“: So wurde „The Doom Generation“ bei seiner Veröffentlichung 1995 promotet, der – wie viele seiner Filme – alles andere als heterosexuell ist. Sogar die vorkommenden Neonazis erhalten hier einen homoerotischen Anstrich. Auch die Dreiecksbeziehung, die sich langsam zwischen den drei Freund*innen entwickelt, lässt eine gewisse Bisexualität durchsickern, die von voyeuristischer Lust geprägt ist: Wer gerade nicht mitmacht, schaut zu und geniesst. Doch das nicht heteronormative Treiben bleibt natürlich nicht unbemerkt – und schon kommen die Neonazis.
Der Film kann in der ZHdK-Bibliothek in Zürich unter der Signatur DVD-34370 ausgeliehen oder unter diesem Link gestreamt werden: www.archive.org/details/the-doom-generation-1995-rose-mc-gowan.-div-x
Dario Iannotta absolviert derzeit das Masterstudium in Filmwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Zürich. Er arbeitet als Film Programmer, freier Filmkritiker und freier Pornodarsteller.