Zufällig treffen die beiden aufeinander – und ohne konkreten Plan machen sie sich per Anhalter auf den Weg.Nach ein paar Tagen steht fest: «Le plus dur, c’est n’avoir aucun but, ne pas savoir où aller». Diese Ziellosigkeit aber erheben die Freundinnen zum Spielprinzip: Wohin verschlägt es uns? Wie überleben wir ohne Geld? Wer knickt zuerst ein? Gerade die erzählerische Offenheit verleiht dem schweizerischen «Thelma & Louise» Spannung. Immer wieder nimmt die Geschichte zufällige und unerwartete Wendungen, wie etwa wenn die beiden im Auto eines Soldaten eine Pistole finden…
Auf mäandrierenden Wegen führen uns die Vagabundinnen durch die ganze Schweiz. Nicht unkritisch wird über die Mitfahrgelegenheiten querschnittartig auch ein Bild der Landesbevölkerung gegen Ende der 70er-Jahre gezeichnet: Die Autostopperinnen treffen auf ihrer Reise auf chauvinistische, obrigkeitshörige Bünzlis, reiche Geizhälse, misstrauische Bauern, aber auch auf eine weltoffene und deutlich hilfsbereitere junge Generation.Ein wunderschöner und spannender Sommerfilm – perfekt für das Open-Air-Kino auf grosser Leinwand!
Stephanie Werder ist Doktorandin am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich und Redakteurin beim Filmjahrbuch CINEMA.