Das Kunstwerk besteht aus drei jungen, männlichen Figuren und steht auf einem türkisfarbenen Sockel.
Die drei Jugendlichen beschäftigen sich in verschiedenartigen Szenen mit ihren Stelzen. Der Vorderste der Gruppe steht bereits auf den Stelzen und versucht, die Balance zu halten. Sein Fuss rutscht fast von der Stelze ab – der Junge wirkt instabil. Die mittlere Figur versucht, eine geeignete Aufstiegsposition zu finden. Er schaut nach hinten zur Schule, als wolle er seine Mitschüler*innen auffordern, Teil des Geschehens zu werden. Der hinterste Junge ist ganz mit sich selbst beschäftigt. Er versucht, zuerst einmal die beiden Stelzen so zu richten, dass er aufsteigen kann. Dabei schaut er konzentriert nach unten.
Diese Bronzeskulptur reiht sich ein in die Serievon anderen Kunstwerken von Emilio Stanzani: Durch seine Hinwendung zur Welt des Zirkus sind einige Akrobat*innenskulpturenentstanden. Sein zentrales Motiv war der Harlekin, jedoch interessierten ihn auch andere Individuen, beispielsweise Jongleur*innen, Stabhochspringer*innen und eben Stelzenläufer*innen. Gleichzeitig fand der Zürcher Künstler seine Ausdrucksweise im abstrakten Expressionismus, sodass in den Figuren tänzerische und surrealistische Züge zu erkennen sind.
Die Stadt Winterthur entschied sich ohne Wettbewerb für das Kunstwerk von Emilio Stanzani. Gekauft wurde das Objekt für das damals kürzlich fertiggestellte Schulhaus Rychenberg im Rahmen des Kunst-und-Bau-Programms. Diese Fachstelle fördert Kunstwerke, die in Verbindung mit Bauprojekten entstehen, um die Identität der Stadt und die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Stadt zu stärken. Die Auswahl der Skulptur für diesen Ort ist durchdacht: Die Darstellung einer Pausensituation ermöglicht den Kindern, sich mit den Figuren des Kunstwerks zu identifizieren.
Sophia Vogt studiert Kunstgeschichte und Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Zürich.
Jonas Reolon ist Fotograf und Kameramann aus Winterthur.