Land ganz nah

Land ganz nah

Benjamin von Wyls Roman hat alles, was mir, der ich mich in meiner Komfortblase wohlig eingerichtet habe, an die Substanz geht.

In einem famosen ersten Teil hält der kluge Ex-Vice-Redaktor mir den Spiegel gnadenlos vor die Psyche, wohlwissend, dass sofortige Scham und Selbstzweifel den gepflegten Yuccie aus seiner Anmassung treiben. Dann in einem zweiten Teil – nachdem der erste einen entwaffnet zurücklässt – saust der mächtige Säbel von Wyls zum Todesstoss durch die spannungsgeladene Luft:

Er beschreibt nichts Geringeres als einen Schweizer Bürgerkrieg. Mich hinterlässt das Buch auf meinen rechtmässigen Platz in der Welt verwiesen. Weiser mit der Erkenntnis, dass Flüchtende Menschen sind und dass die Literatur das ist, was aus den Letzteren Erstere machen kann.

«Land ganz nah» umfasst 144 Seiten und wiegt 210 Gramm.


Gian Fermat hat Literarisches Schreiben studiert und ist Autor bei delirium sowie Gewinner des «Die Alternative»-Literaturpreises.

Verdunstung in der Randzone
Verdunstung in der Randzone
Lies mal

Der in Bayern aufgewachsene Autor Ilija Matusko legt mit seinem Debüt einen nachdenklichen Text über Herkunft, Scham und Klassenbewusstsein vor.

Die Mitternachtsbibliothek
Die Mitternachtsbibliothek
Lies mal

Was wäre, wenn? Was die meisten nur im Tagtraum ausleben, ist für Nora zur Realität geworden.

Die Rückkehr der Hexen
Die Rückkehr der Hexen
Lies mal

«Hinter jeder Hexe steht eine Frau, der Unrecht getan wurde», lautet die Prämisse des sich im amerikanischen New Salem des späten 19. Jahrhunderts abspielenden Romans.

Die Krume Brot
Die Krume Brot
Lies mal

Müsste ich den neuesten Roman von Lukas Bärfuss mit einem Wort umschreiben, so wäre es wohl: rasant.

Sihl City. Erzählungen
Sihl City. Erzählungen
Lies mal

Sihl City: Das ist viel Beton, die Autobahn, das Shoppingcenter. Sihl City: Das ist auch der Titel des Erzählbands von Darja Keller.