Elefanten im Garten

Elefanten im Garten

«Hochaktuell», wie das Buch viele Rezensenten loben, ist «Elefanten im Garten» auf jeden Fall – aber nicht einfach nur, weil Meral Kureyshi in ihrem Debütroman von einem Flüchtlingsschicksal erzählt. Vielmehr erzählt sie nämlich eine Integrationsgeschichte und zeigt deren vielen Facetten.

Es ist die Geschichte eines Mädchens, das mit seiner Familie vom kosovarischen Prizren nach Bern kommt, eine Geschichte über Entwurzelung, Zerrissenheit zwischen Anpassung und Zugehörigkeit, über die Liebe und die Scham, die sie für ihre Familie empfindet. In Episoden erzählt Kureyshi mit feinfühliger Sprache und einer bemerkenswerten Liebe zum besonderen Alltäglichen.

Der Tod des Vaters «Baba» dient dabei als Ausgangspunkt dieser realen und fantastischen Reisen zwischen Vergangenheit, Heimat und dem Alltag eines Mädchens in der Schweiz. Sie sind immer geprägt vom Gefühl, an einem Ort zu sein und an einen anderen zu gehören: Weder in der kosovarischen Heimat inmitten ihrer Cousinen und Onkel, noch in der Schweiz, in der Schule, im Pfadilager und später an der Uni fühlt sich die junge Frau wohl. Und in der Schweiz entfernen sich die Familienmitglieder voneinander. Die Protagonistin, die das ganze Buch über namenlos bleibt, hat Mühe mit der Unbeholfenheit ihrer blinden Mutter.

Ihrer Schulfreundin Sarah erzählt sie von Elefanten im Garten in ihrer Heimat: «Ich konnte nicht aufhören, ich hatte sonst nichts zu erzählen.» Sie flüchtet sich in ihre Kindheit und Heimat, doch findet dort keine Geborgenheit und Zuflucht, sondern entdeckt auf diesen Reisen neue Gefühle, die genauso vertraut wie fremd sind. Vor allem aber beginnt sie durch diese Reisen zu schreiben – und sie hat sehr viel zu erzählen.



«Elefanten im Garten» umfasst 140 Seiten und wiegt 218 Gramm.

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