Die Wolken waren gross und weiss und zogen da oben hin

Die Wolken waren gross und weiss und zogen da oben hin

Schon zu Beginn von Matthias Zschokkes neuem Roman «Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin» hat man genug. Allerdings nicht als Leser. Vielmehr wollen gleich drei Figuren des Buchs abschließen – und zwar mit ihrem Leben. Roman, die Hauptfigur, erhält Briefe von seiner Mutter und seinem besten Freund, die ihn beide darum bitten, vorbeizukommen und ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und dann ist da auch noch Traudel, das lebensmüde Opossum.

Auch wenn es bereits zu Beginn um Leben und Tod geht, ist es eigentlich das Kleine und scheinbar Unbedeutende, das die Erzählung dominiert. Um seinen Freund auf andere Gedanken zu bringen, schreibt ihm Roman Episoden aus seinem Alltag: Vom Wetter in Berlin, der täglichen Radfahrt ins Büro und Gedankenspielereien. Und so dreht sich das Buch letztlich um die Frage, was eigentlich erzählt werden kann und soll. Scheinbar ziellos treibt die Geschichte von einer Episode aus Romans Leben zur anderen – dem morgendlichen Gang zum Zeitungskiosk und dem routinemässigen Besuch im gleichen Café – und zeigt so das Besondere im ganz Alltäglichen.

 

«Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin» ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der sich an der Grenze zwischen Melancholie und Galgenhumor bewegt. Vom Kleinen ausgehend erzählt er vom ganz Großen, und zwar so, dass man von seinen Figuren bis zum Schluss nicht genug hat.

 

«Die Wolken waren gross und weiss und zogen da oben hin» umfasst 220 Seiten.

 

Daniel Grohé ist Redaktor bei delirium: www.delirium-magazin.ch

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