K wie Kulturerbe

Das Doppelwort sagt es: Kultur ereignet sich nicht allein als flüchtiges Erlebnis und als Sensation des Augenblicks. Sie wird, vor allem als materielles Zeugnis eines Kulturakts, auch vererbt.

Am ehesten fallen hier Gebäude ins Auge, aber andere Erzeugnisse künstlerischer Arbeit werden nach dem Akt ihrer Schöpfung ebenfalls zu Objekten, die den Kunstmoment und die handwerkliche Produktion überleben. Mit zunehmendem Alter werden sie zu Erbstücken oder auch zu Überresten.

Sie überdauern als Sammlungsobjekte in den Museen (Bilder, Plastik, Möbel, aber auch Münzen, Keramik und Handwerksgerät), in der gebauten Umwelt als Baudenkmäler und in Privatbesitz als Kunstwerke oder andere Produkte künstlerischer Arbeit – oder sie vergehen und fallen dem Vergessen anheim.

Mit der Ausweitung des Kulturbegriffs in jüngerer Zeit gerät auch nicht-materielles Erbe in den Blick, das nicht immer auf Anhieb als Kulturprodukt erkennbar ist: Traditionen und Riten, Sprache und Musik und alles, was ohne verfestigte Materialität überliefert werden kann, zum Beispiel als Erzählung.

Kulturerbe ist kein totes Gut, sondern eine Botschaft aus dem Kulturleben vor unserer Zeit – die als Objekt, Erfahrung und Erinnerung an die nächsten Generationen weitergegeben wird und nachwirkt. Es ist damit Stoff für neue Schöpfungen, denn auch in der Kultur entsteht nichts aus der Leere, sondern fast alles aus einer Transformation von bereits Gedachtem, Gesehenem, Gehörtem und Empfundenem. Kulturerbe bewahrt uns daher nicht zuletzt vor dem kulturellen Gedächtnisverlust.

Erklärt von Benedikt Zäch, Historiker und Leiter des Münzkabinetts Winterthur

A wie Aufmerksamkeits-ökonomie
Kulturlexikon

Hi! Hei! Hey, ja! Du da, das ist für dich: Aufmerksamkeit ist die neue Währung. Und je mehr um sie gebuhlt wird, desto knapper wird sie, deine Aufmerksamkeit.

L wie Langgedicht
Kulturlexikon

Anfang 20. Jahrhundert wurde das erste zeitgenössische Langgedicht als solches veröffentlicht, ab Mitte der 1960er-Jahre wurde vermehrt über den Begriff gesprochen – doch bis heute ist es schummrig…

F wie Forumtheater
Kulturlexikon

Bei dieser partizipativen Theaterform bleibt das Publikum nicht in einer passiven Zuschauer*innenrolle, sondern gestaltet das Geschehen auf der Bühne aktiv mit.

P wie Provenienz
Kulturlexikon

Was simpel klingt, kann jedoch schnell kompliziert werden – und einiges an politischer und auch finanzieller Sprengkraft mit sich bringen.

H wie Historiografie
Kulturlexikon

Historiografie ist im wörtlichen Sinne das «Schreiben von Geschichte»; auf gut Deutsch also «Geschichtsschreibung».