Bazar

Bazar

In der Kulinarium-Rubrik Goûtgoût empfiehlt euch Colin Kofmel ein Besuch in den «Bazaren» Winterthurs.

An belebten Hauptstrassen oder in gut versteckten Ecken im schicken Quartier, Winterthur ist durchzogen von kleinen Oasen. Sie sind allgegenwärtig, in jedem Stadtteil zu finden. Oft werden sie als "Türkelädeli" bezeichnet. Doch diese Bezeichnung ist vereinfacht und ungenau. Denn diese Supermärkte sind Spiegelbild eines viel breiteren kulturellen Hintergrunds. Warum also nicht auf einfach das persische Wort «Bazar» zurückgreifen? Schöner klingt es allemal.

 

Und doch, viele Gemeinsamkeiten sind zu entdecken. Im Sommer zum Beispiel, wenn vor den Läden palettenweise Wassermelonen aufgebaut sind, von denen die tiefroten, halbierten Exemplare stolz an der Spitze thronen. Dieses Arrangement bildet oft den Blickfang inmitten der prachtvollen Auslage, die sich zusammensetzt aus Kartons und grünen Plastikkisten voll reifer Früchte und Gemüse. Wenn man an den mit farbenfrohen Verzierungen und Logos geschmückten Schaufenstern vorbei und in den Laden hinein schlendert, fühlt man sich ein Stück weit wie im Urlaub oder auch zuhause. Hier kommt man vorbei an dicken Bündeln frischer Kräuter, bunten und unterschiedlich geformten Paprikaschoten, grossen Behältern gefüllt mit Natron, Zitronensäure, Schwarzkümmel, Vegeta, würzigem Sucuk, Käse aus der Dose, Pizzamehl, dekorativem Kitsch, gerösteten Sonnenblumenkerne, Oliven, Weinblättern, Gläschen mit allerlei Eingelegtem, Ayvar, feinstgemahlenem Kaffee, Chai, Datteln, Uludag und gehäuftem Fladenbrot neben der Kasse. Die Liste scheint endlos und in diesen Geschäften findet man viele Schätze, die man in herkömmlichen Supermärkten vergeblich sucht.

 

Der Joghurt, den man hier in die Hand bekommt, ist qualitativ hochwertig und hat einen hohen Fettanteil. Daraus lässt sich wunderbar Labneh herstellen, ein cremiger Frischkäse aus dem Morgenland. Dazu kleidet man ein Sieb mit einem dünnen Geschirrtuch aus und stellt es in eine grosse Schüssel. Der Joghurt wird mit etwas Salz verrührt, in das Sieb gefüllt und zugedeckt. Das Ganze muss nun über Nacht im Kühlschrank abtropfen. Sobald das Labneh eine streichfähige Konsistenz erreicht hat, ist es bereit. Serviert wird es mit reichlich Olivenöl, bestreut mit Zatar, begleitet von frischem Fladenbrot. Um dir noch mehr Inspiration für deine nächste Mezze zu holen, reicht ein Abstecher in den nächsten üppig ausgestatteten Bazar!

 

Zutaten:

Yoghurt mit 10 % Fett (mit weniger geht’s auch)

Salz

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